Lucretia und James Howard waren ein junges Ehepaar mit herausragenden Aussichten auf die kommende Zukunft. James arbeitete in einer großen Bank und investierte in viele Immobilien, was der Familie Howard ein abgesichertes Leben lieferte. Lucretia konnte sich mit vielen wunderschönen Kleidern schmücken und besuchte die begehrtesten Veranstaltungen. Sie war eine einflussreiche Frau in der Gesellschaft. Die Frau des Bänkers. Es dauerte nicht lange als ein strahlendes Lächeln ihre Lippen zierte und ein kleiner Bauch sich erhob. Mrs. Howard erlitt schwere Geburtsschmerzen und weitere Komplikationen, die um das Leben ihres Babys bangen ließen. In jener Nacht in welcher die Ärzte ihr verkündeten, dass das Kind die folgende Nacht nicht überleben würde, geschah ein Wunder. Das Neugeborene schöpfte neue Stärke, schrie aus Leibeskräften und Lucretia nannte es ein Wunder Gottes. Es war tatsächlich ein Wunder der Götter, von welchem man hierbei sprechen sollte, blieb rätselhaft. Ihr Kind wurde oft einem lieben, dicklichen Hausmädchen übergeben, welche selber kinderlos geblieben war. Der Frau des Hauses war es wichtig ihre alte Körperstatur zurückzugewinnen, um von den anderen Ladys nicht süffisant belächelt zu werden. Mrs. Bentfrey wie sie das Hausmädchen alle nannten, liebte die kleine Madeline. Sie schwärmte über ihre wunderschönen Rehaugen und ihre dunklen Haare, die einer Prinzessin glichen. Madeline freute sich mit Mrs. Bentfrey zu spielen, sie las mit ihr die schönsten und besten Abenteuergeschichten und bezeichnete sich selber als Ritter, in der silbernen Rüstung. Sie befreite ihre Nanny aus den Fängen der gemeinsten Bösewichte und erreichte ihren Sieg. Mrs. Bentfrey sprach immer von einem Prinzen, welchem die Heldin zuteil werden würde. Madeline schüttelte jedoch akribisch den Kopf und behauptete, keinen Mann an der Seite wissen zu müssen. Zu besonderen Anlässen ließ sich ihre Mutter blicken, welche viel zu sehr damit beschäftigt war, auf Reisen zu gehen. Die Besuche waren etwas besonderes und einzigartiges, es war kaum selbstverständlich. Doch nach einigen Jahren begann ihr Bauch wieder zu wachsen und Mrs. Bentfrey hielt bald schon das nächste Kind im Arm. Währenddessen übte sich Madeline im fechten und reiten, auch wenn sie gefährlichere Waffen ihr eigen nennen wollte, bekam Mrs. Bentfrey bald einen Herzinfarkt als sie die alten, historischen Schwerter aus der Vitrine ihres Vaters holen wollte. Madeline betrachtete ihre Schwester als wundersamen Stern, war auch sie nur knapp dem Tode entkommen. Lucretia und James fanden ausschließlich mit ihren Töchtern zusammen, wenn die feine Gesellschaft das perfekte Abbild der Familie sehen wollte. Die gemeinsamen Fotos die im Hause Howard einfanden, waren gestellt und hatten keinen Realismus. Madeline erkannte bald gewisse Absichten ihrer Eltern auch wenn sie ihren Stern wahrhaftig liebte und versuchte zum lachen zu bringen. Sie las ihr aus ihren Geschichten vor, auch wenn Mara in jungen Jahren bereits gehobenere Literatur bevorzugte. Sie war jedoch schon immer zu lieb gewesen, um ihre ältere Schwester in ihren Abenteuergeschichten zu unterbrechen. Gewisse Kontakte wurden geschlossen und als ein Herr auf die Mädchen aufmerksam wurde, offenbarte er ihnen die Welt der Götter. Zu diesem Punkt der Geschichte, waren die Howard Damen bereits auf einem Internat. Ihr Fehlen wurde beherzt auf die leichte Schulter genommen. Madeline und Mara wurden eine Ausbildung im Camp zuteil, welcher ihre Fähigkeiten und Begabungen auf eine neue Stufte stellten. Es war zielgerichteter und orientierter, es schöpfte sie vollständig aus. Madeline bekam erstmals die Erlaubnis größere Waffen zu benutzen und noch nie hatte sie eine solche Macht besessen. Ihr war immer schon bewusst gewesen, dass sie überdurchschnittlich gut im fechten war und dennoch, zeigte sich dieses Talent kurzerhand mit anderen Waffen. Die jungen Frauen lebten zwischen zwei Welten, die ihrer Familie und dem Geschenk was ihnen von der Göttin Athene gemacht wurde. Dennoch konnten sie ihr Leben in der irdischen Welt nicht vergessen. Ihre Familie war im Land der Sterblichen. Nach einer glorreichen Ausbildung als Halbgöttinnen, entsagten sie dem sicheren Leben im Camp und folgten den Rufen ihrer Kindheit. Das Internat sollte sie nur den weiteren Umgang einer Dame lehren, etwas was Mrs. Bentfrey zugenüge getan hatte. Die Kleider wurden immer schöner, ebenso wie die Howard Mädchen. Der Herr welcher sie in die Welt der Götter geführt hatte, begann Madeline zu umgarnen, ihr Komplimente zu machen und ihr etwas Liebe zu schenken. Sie vertraute seinen schönen Worten, doch wurde bitter enttäuscht, als er sich als verlogener Trunkenbold erwies. An jedem Finger besaß er mehrere Frauen und Madeline war nur eine von vielen. Ihr erstes, gebrochenes Herz wie man meinen könnte. Sie wusste Mara stets zu schützen, war ihre liebreizende Art das, was Madeline an die Menschheit glauben ließ. Sie und Mrs. Bentfrey. Ihre Mutter wollte eine Partie für Madeline herausschlagen, doch auch dies erwies sich als Fehltritt. Als die Dunkelhaarige hörte, dass ihr Verlobter sich ausschließlich für das Vermögen der Familie Howard interessierte, machte sie ihm eine Szene und verließ ihn. Ihre Mutter machte einen Aufstand für ihr ungehobeltes Verhalten und ihr loses Mundwerk, welches nicht dem Anstand einer jungen Dame entsprach. Doch es kümmerte Madeline nur wenig, die der Männerwelt immer mehr entsagte. Als Lucretia und James einem schweren Autounfall zum Opfer fielen, wurde das Erbe der ältesten Tochter überschrieben. Familie Howard war pleite und Lucretia hatte sich Schulden angehäuft. Dies waren Probleme, die Madeline für sich behielt und vor ihrer Schwester verschwieg. Sie fürchtete um das Wohlergehen ihrer Schwester, hatten sie in ihrer heilen Welt niemals die echte Realität und Armut erlebt. Als neue Dame des Hauses begann Madeline Partien für ihre Schwester zu begutachten um ihr ein möglichst, abgesichertes und liebevolles Leben zu ermöglichen. Sie selber hatte das Vorhaben sich aufs Land zurückzuziehen und das Anwesen zu verkaufen. Doch der gutaussehende Mann, welcher für ihre Schwester angedacht war….diese Augen, diese Gott verdammten Augen. Niemals mehr dürfte sie solche Gefühle an sich heran lassen, besonders nicht, wenn es ein Mensch war, der für das Wohlergehen ihrer Schwester Sorge tragen könnte.