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Thamus Panmegas tethnele ⇝Thamus, the great god Pan is dead

in Herren 30.01.2023 22:26
von Hermes | 852 Beiträge


I'm missing a piece


➥ FACECLAIM: Aaron Taylor-Johnson

Hermes
Sehr Alt

GÖTTLICHE EXISTENZ

[x] Gottheit der Reisenden, der Kaufleute, der Hirten und Diebe (usw.)
[ ] Halbgottkind von ...
[ ] Reinkarnation
[ ] Mensch


Hermes mag einer der 12 olympischen Götter sein, ist jedoch weitaus weniger mächtig, als so manche seiner Halbgeschwister. Zumindest, wenn man von weltbewegenden Kräften, wie jenen des Zeus ausgeht. Dennoch hat auch er seine Vorzüge:
Gott der Diebe und der Gymnastik ⤑ Zwar haben alle Götter die Fähigkeit schnell von einem Ort an den anderen zu gelangen, doch niemand von ihnen ist schneller als Hermes. Wenn er will verschwimmen seine Bewegungen selbst für die aufmerksamen Augen der anderen Götter und kaum verschwindet er an einer Stelle, da taucht er an einer anderen bereits wieder auf. Diese Geschwindigkeit zeigt sich außerdem in Hermes' Raffinesse und seinem Fingerspitzengefühl. Zu seiner Geschwindigkeit kommt auch noch Hermes Geschicklichkeit hinzu. Egal ob es darum geht sich wortwörtlich aus etwas herauszuwinden, in enge Räume zu schlüpfen oder seine Flexibilität auf dem Kampffeld zu beweisen, Hermes weiß, wie man sich bewegen muss.
Gott der Kunsthändler, Kaufleute und der Redekunst ⤑ Er weiß Worte zu seinem Zweck zu verwenden, sein diese nun wahr oder gelogen. Es fällt ihm leicht Geschichten zu spinnen, die andere dazu bringen an sein Lippen zu hängen. Egal ob diese Geschichte nun spannend oder das genaue Gegenteil davon ist. So gelang es ihm auch den Argus in den Schlaf und somit in den Tod zu langweilen.
Gott des Verkehrs, der Wege, Grenzen, Reisenden und Hirten ⤑ Hermes weiß zu jeder Zeit wo er sich befindet und wie er, oder andere von einen an einen anderen Ort gelangen können. Er benötigt weder Karte noch Kompass und ist im wahrsten Sinne des Wortes unfähig sich zu verlaufen.
Götterbote und Begleiter der verstorbenen Seelen ⤑ Mit seinem magischen geflügelten Heroldsstab, um den sich zwei Schlangen winden, führt Hermes die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt. Besagter Stab weißt Hermes zudem offiziell als Götterbote aus. Um diesen beiden Aufgaben nachgehen zu können, ist Hermes einer der wenigen Götter, die nach Belieben zwischen dem Olymp, der Welt der Sterblichen und den Tiefen des Hades wechseln kann.


PERSÖNLICHKEIT

Vom ersten Tag seiner Existenz an, gab es eine Sache, die Hermes mehr definierte als alles andere. Seine Liebe zur Freiheit. Nicht einmal einen Tag hielt er es in der kleinen Höhle, die seinen Geburtsort darstellte, aus. Er musste hinaus in die Welt, musste ungesehene Wege erkunden, den Boden unter seinen Füßen spüren und einfach nur laufen. Dort wo ihn seine Beine hintragen würden und dann ein Stück weiter.
Dieser Drang, frei und ständig in Bewegung zu sein, spiegelt sich auch heute noch deutlich in seinem Verhalten wieder. Er ist ständig auf Trab, lässt sich nicht gerne lange an einem Ort festhalten und wenn er hin und wieder doch länger an einer Stelle bleiben muss, merkt man wie die Unruhe in ihm zu wachsen beginnt.
Hermes genießt es freudige und freundliche Gesellschaft zu haben und nicht selten macht er selbst den ein oder andern Spaß, spielt einen Streich, oder lügt die Leute an, einfach nur um sich das Leben etwas zu versüßen. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht auch seine ernsten Seiten hat. Diese bekommt man allerdings meist in recht unangenehmen Situationen zu Gesicht. Entweder, wenn große Gefahren anstehen, denen selbst Hermes nichts Positives entlocken kann oder aber, wenn man sich als verstorbene Seele auf dem Weg in die Unterwelt befindet und Hermes einen an der Hand nimmt, um einen auch auf dieser letzten Wanderung zu begleiten.

Hermes kann in vielerlei Gestalt und an vielerlei Ort erscheinen. Er ist der Anhalter, der dich ein paar Stunden lang köstlich unterhält. Der Mann, der am Tresen eines Highway Diners sitzt und sich mit dir über die Schlagzeile der täglichen Zeitung unterhält. Der Hotelier, der dir erlaubt in der Lobby zu bleiben, und auf einem der schicken Sofas zu schlafen, wenn du kein Geld für ein Zimmer hast.
Er ist der Mann, der dir hilft deine verlegten Wertgegenstände wiederzufinden. Und wenn er derjenige war, der sie zuvor entwendet hat, dann ist dem eben so.


GESCHICHTE

Hermes öffnete die Augen zu warmem Licht, welches durch den mit Blättern und Zweigen bedeckten Eingang der Höhle filterte und ihn an der Nase kitzelte. Er unterdrückte ein Niesen. Nachdem das Gefühl vergangen war, setzte sich der Junge auf und blickte in die Richtung, derer das störende Licht entstammte, aber viel erkennen konnte er von seinem Platz aus nicht. Dennoch weckte allein das Wissen, dass dort draußen etwas, egal was es war, war füllte Hermes mit Erwartung. Erwartung, die ihn zu Tatendrang anstachelte und jeglichen Gedanken daran weiterzuschlafen zunichtemachte.
Und dass, obwohl er genau wusste, wie gefährlich die Welt dort draußen für ihn sein konnte. ‚Bleib in der Höhle‘, das war das Erste, was seine Mutter, die Nymphe Maia, ihm eingebläut hatte. ‚Nur hier bist du sicher vor Heras Zorn!‘
Hera. Die Gattin des Zeus, jenem Gottes, der Hermes Mutter geschwängert hatte. Maia hatte ihrem Sohn davon erzählt, dass der Eifersucht der Göttin keine Grenzen gesetzt waren und, dass sie den Liebhaberinnen und unehelichen Kindern ihres Gatten schreckliche Dinge antat, wenn sie von derer Existenz erfuhr. Genau aus diesem Grund, hatte sich die Nymphe, die älteste der Plejaden, kaum hatte sie erfahren, dass sie ein Kind des Gottes unter dem Herzen trug, diese Höhle im Berg Kyllene aufgesucht und sich dort vor den zornigen Augen der Hera versteckt.
Aber Hermes warf die Warnungen in den Wind. Was sollte Hera ihm schon antun? Er war klein und flink, sie würde ihn nicht einmal bemerken. Mit einer Geschicklichkeit, die nur ein junger Gott aufbringen konnte, kletterte Hermes aus der Wiege und ließ seinen Blick abermals durch die Höhle streifen. Seine Mutter lag neben ihm auf einem Weidengeflecht und schlief tief und fest.

Es war kein Wunder, dass die Tochter des Atlas erschöpft war. Immerhin hatte sie ihren göttlichen Sohn erst an diesem Morgen auf die Welt gebracht. Es war gut, dass Hermes sie für seine Erkundungen nicht zu wecken brauchte. Allerdings musste er schnell feststellen, dass es in seinem felsigen Zuhause gar nicht allzu viel zu erkunden gab und sobald er sich mit jeder Spalte und jedem Kiesel vertraut gemacht hatte, wanderte seine Aufmerksamkeit erneut zum Mund der Höhle. Dort klaffte es, wie ein riesiger Schlot, in dessen Untiefen der Tag als loderndes Feuer glühte.
Der junge Gott warf einen letzten Blick auf seine schlafende Mutter, bevor er sicheren Schrittes auf den Eingang, der vielmehr ein Ausgang war, zuhielt, schneller und schneller wurde und schließlich und urplötzlich im Freien stand.
Für den Hauch eines Momentes hielt Hermes inne. Kein Donnerkeil seines mächtigen Vaters schoss vom Himmel herab, auch erschien ihm nicht Hera vor Wut tobend und bereit ihn zu vernichten noch bevor seine Existenz richtig begonnen hatte. Stattdessen war da nur eine Schildkröte, die gemütlich an einem Blatt herumkaute und ihn keine Blickes würdigte.
Das gefiel dem jungen Gott ganz und gar nicht. Er plusterte sich zu seiner vollen Größe auf, packte die Schildkröte an ihrem harten Panzer und als er ihre Aufmerksamkeit hatte, ließ er einen Stein, den er am Wegesrand aufgelesen hatte, auf sie herabfahren. Die Schildkröte verstarb augenblicklich und Hermes, der sich seiner eigenen Kraft bis zu jenem Moment noch nicht gänzlich bewusst gewesen war, blickte für einen Moment nachdenklich auf ihren Leichnam hinab. Dieser Moment hielt jedoch nicht lange. Nur ein paar Augenblicke blieb er unentschlossen stehen, eh er das unglückliche Tier aufhob und in seine Tasche steckte. Er würde schon etwas mit ihr anfangen können. Er wusste nur noch nicht was.

Sein Weg führte Hermes weiter. Irgendwann zwischen dem Totschlag der Schildkröte und nun hatte er sich dazu entschlossen nach Pieria zu gehen. Doch bis dort sollte er an diesem Tag nicht kommen. Er wanderte nach Norden, der Berg Kyllene, aus dem er stammte, in seinem Rücken und während ihn seine Füße mit scheinbar beflügelten Schritten vorwärts trugen, begann sich die Sonne zu seiner linken langsam aber sicher zu senken. Es dauerte nicht lange, da bemerkte er eine Herde von Rindern und da es langsam Abend wurde bemerkte er außerdem, wie hungrig er war.
Die Herde Rinder kam daher wie gerufen, doch als sich Hermes ihnen näherte, bemerkte er den alten Winzer. Dieser war in der Nähe der Rinder zugange und als Hermes sich zu ihm gesellte und ihn fragte, wem die Ringe gehörten, erfuhr der junge Gott, dass es sich bei ihnen um die heiligen Rinder des Apollon handelte.
Hermes spürte die Aufregung in sich hochsteigen. Die Rinder eines beliebigen Hirten zu stehlen war eine Sache, aber die Rinder seines eigenen Bruders zu entwenden, ein Bruder, der zu allem Überfluss auch noch ein Gott war, das war etwas vollkommen anderes. Das war eine Herausforderung.

Zunächst galt es etwaige Zeugen zu limitieren. Immerhin konnte er es nicht gebrauchen, dass sein Diebstahl auffiel, weil irgendein Sterblicher zu Apollon rannte und ihm die ganze Sacher erzählte. Außer dem Winzer war allerdings niemand zu sehen und da Hermes nichts hatte mit dem er den Mann bestechen konnte, musste er sich der zweitbesten Möglichkeit die ein Gott hatte bedienen. Drohungen. Sollte der Winzer ihn verraten, hätte Hermes keine andere Wahl als ihn dafür zu bestrafen. Das würde er doch sicherlich verstehen. Besagter Winzer zögerte nicht dem jungen Gott zu versichern, dass sein Geheimnis bei ihm sicher war und Hermes, der sich damit zufrieden fand, machte sich an die Arbeit.
Er brachte die Rinder dazu rückwärts in eine nahe gelegene Grotte zu laufen, so führten ihre Spuren nicht in die Grotte hinein, sondern daraus hinaus. Damit seine eigenen Fußabdrücke ihn nicht verrieten band er sich selbst Weidengeflechte unter die Füße und verwischte so seine Spuren. Allerdings hatte er jetzt ein Problem. Die Rinder waren in der Grotte, der Winzer würde stillschweigen bewahren und an sich hatte sein Plan reibungslos funktioniert, aber das war Hermes leider nicht anstrengend genug gewesen. 50 Tiere standen, etwas verdattert, um den jungen Gott herum. Er suchte sich die beiden best genährten aus und, nachdem er noch einmal sicher gestellt hatte, dass die Grotte gut versteckt warne, schlachtete er die beiden Tiere. Dabei opferte er eins den Göttern, so wie es sich gehörte, während er das andere für sich behielt. Dieses briet er über einem Feuer, dass er entzündet hatte und während er mit vollem Magen neben den lodernden Scheiten saß fiel sein Blick auf die Eingeweide, die übrig geblieben waren.

Ihm fiel die Schildkröte wieder ein, die noch immer in seiner Tasche steckte und dort langsam vor sich hinverwehste. Er zog das verendete Tier hervor und betrachtete es für einen kurzen Moment. Eine Idee machte sich langsam aber sicher in seinem Kopf bemerkbar. Zunächst entfernte er das Fleisch und die Innereien des Tieres, dann die überflüssigen Knochen, bis ihm schließlich nur noch der ausgehöhlte Panzer blieb. Diesen reinigte er im Wasser eines nahe gelegenen Bächleins.
Dann reinigte er die Innereien und band sie zu sieben festen Strängen zusammen, einen für jede Tochter des Atlas, und spannte diese schließlich über den Hohlraum des Panzers. Und ohne, dass er es wirklich geplant hatte, entstand somit die erste Lyra.
Inzwischen war es Nacht geworden. Hermes machte sich, auf seinem neuem Instrument spielend auf den Rückwind und während der Mond über den Himmel kroch, kroch der junge Gott zurück in seine Wiege und legte sich schlafen. Als wäre nie etwas passiert.

Am nächsten Morgen erwachte Hermes nicht wie am Tag zuvor wegen der Sonne, die ihn aus dem Schlaf kitzelte, sondern wegen der lauten und vor allem erzürnten Stimme seines Bruders. Apollon war gekommen um Hermes zur Rede zu stellen und während der junge Gott genervt mit den Augen rollte, verwandelte sein unterdrückter Zorn, den Winzer, der offensichtlich geplaudert hatte, zu Stein.
Lange konnte er allerdings nicht über die Strafe, die er dem Mann auferlegte nachdenken, denn schon im nächsten Moment hatte sich Apollon an Maia vorbei gedrückt, die nicht verstehen konnte was hier gerade passierte, Hermes am Arm gepackt und ihn ordentlich durchgeschüttelt.
Das, was Hermes als nächstes tat, half niemand. Er zuckte mit den Schultern, grinste den erzürnten Gott unschuldig an und meinte dann gelassen. „Du hast deine Rinder verloren? Tut mir leid, ich wurde erst gestern geboren. Ich weiß leider nicht einmal was Rinder sind.“

Davon wollte Apollon nichts wissen. Mit einem erzürnten Schnauben, riss er den Jungen aus der Wiege und es kam, wie es kommen musste, er zehrte ihn vor Zeus. Hermes hatte sich gefragt, wie er wohl seinem Vater das erste Mal begegnen würde und auch wenn er nicht damit gerechnet hatte, dass es so passieren würde, konnte er nicht behaupten, dass er sonderlich nervös war. Er würde schon einen Weg aus dieser Zwickmühle finden. Er musste sich nur etwas einfallen lassen.
Zeus zeigte sich gnädig. Oder zumindest amüsiert, denn während Hermes ihm und Apollon mehr und mehr Lügen, über den vergangenen Tag und ob er denn nun wüsste wo sich die Rinder befänden, hörte er nur mit einem beinahe schon gutmütigen Lächeln auf den Lippen zu.
Da hatte Hermes eine weitere Idee. Während er sprach, gestikulierte und erzählte, stahl er sich näher und näher an Apollon heran. So abgelenkt von seinen Worten, waren Bruder und Vater, dass keiner von ihnen bemerkte, wie Hermes erst den Bogen und schließlich den Köcher voll Pfeilen von Apollons Rücken entwandet.

Doch nichts hält ewig und kurze Zeit später hatte Zeus genug von den Geschichten die sein Sohn ihm da auftrug. Mit machtvoller Stimme befahl er Hermes die Rinder zurück zu geben, damit das alles endlich ein Ende finden würde, aber so leicht, wollte sich der Dieb nicht geschlagen geben.
Im letzten Moment fiel ihm die Lyra und Apollons affinität zu Musik ein und da er sich nicht anders zu helfen wusste, zog er das Instrument aus seiner Tasche und begann darauf zu spielen. Er war bei weitem nicht so geschickt mit Instrumenten, wie andere Götter, aber es gelang ihm, seiner Erfindung einig reizende Töne zu entlocken.
Dass dachte offenbar auch Apollon, denn während er der betörenden Musik lauschte, war er so begeistert, dass er sich ohne lange darüber nachzudenken auf den Vorschlag, man könne doch die Rinder gegen die Lyra eintauschen, einging,
Letzten Endes ließ sich Hermes auch dazu breitschlagen den Köcher und Bogen zurück zu geben, gegen eine entsprechende Gegenleistung, verstand sich. Aber das ist eine andere Geschichte.


WAS SEITDEM GESCHAH:
Hermes war nie jemand, der lange still hielt und so trieb er sich schon früh weit außerhalb der grenzen, die Griechenland einem boten herum. So war es nicht verwunderlich dass er in späteren Jahren häufig bei fahrenden Völkern, wie den Roma und Sinti aber auch verschiedenen Nomadenstämmen Afrikas anzutreffen warf. Er liebte es, sich unter die Menschen zu mischen, Zeit mit ihnen zu verbringen und von ihnen das einfache, sterbliche Leben zu lernen. Dadruch vernachlässigte er jedoch nicht seine Pflichten. Immer, wenn Zeus ihn zu sich rief, war er zur Stelle. Bereit eine Nachricht zu überbringen oder einen Halbgott zu führen. Egal wo hin und egal zu welcher Tageszeit. Aus diesem Grund entscheid er sich auch dagegen sich einem der Camps anzuschließen. Nicht weil er über den Wetten der anderen Götter stand, sondern weil er sich selbst schon immer als Vermittler zwischen ihnen angesehen hatte.
Wenn man versucht Hermes spur durch die Geschichte zu verfolgen wird einem dies nicht leicht fallen. Nicht weil er gut darin war sich vor den Augen der Zeit zu verstecken, sondern wegen des genauen Gegenteils. Wo man auch hinblickt, Hermes scheint dort gewesen zu sein. Mal länger, so wie in den Kommunen der Hippie Bewegung, mal kürzer.


MEIN SCHREIBSTIL

Je nach Play Lange oder Kurze Posts - meist 3.Person Präteritum, auf Wunsch auch Präsens.


"με συγχωρείτε" Erklang es aus Hermes Rücken und dann noch einmal "Me synchoreís? Excuse me?" Hermes konnte den Mann riechen, bevor er ihn sah. Das war nicht verwunderlich, denn die Sonne brannte erbarmungslos auf Athen hinab und während die meisten Leute verzweifelt nach einem Hauch schützendem Schattens Ausschau hielten, stand Hermes gelassen in einer Menge von Sterblichen und genoss es einfach mal wieder unter Leuten zu sein. Da Hermes nun einmal kein Mensch war, machte ihm die Hitze, Apollon leistete heute aber auch ganze Arbeit, nicht wirklich etwas aus und auch die Steine, die unter seinem bloßen Fußsohlen zu brennen schienen, konnten ihn nicht verletzen. Der Mann, der ihn gerade angesprochen hatte, war allerdings sehr wohl ein Mensch und der spitze Geruch von Schweiß, stieß Hermes in die Nase. Der Götterbote unterdrückte ein innerliches Seufzen und drehte sich um.
Kaum hatte er das getan, da wurde ihm schon eine nigelnagelneue Kamera unter die Nase gehalten. Was er damit machen sollte, verstand er auf der Stelle, aber die Art und Weise, wie der dickliche Mann sich bemühte ihn im brüchigen griechisch darum zu bitten ein Foto von seiner schmerzlich amerikanischen Familie zu machen, amüsierte ihn. Noch viel amüsanter allerdings war das hellblonde Mädchen mit Malibu-Bräunung, welches am Ärmel ihres Vaters zupfte und etwas murmelte, das verdächtig nach "Dad, that guy doesn't even have shoes!", klang.
Der Mann blickte an Hermes hinunter und sein Blick blieb an den nackten Füßen hängen. Doch bevor er die Kamera zurückziehen konnte, hatten Hermes flinke Finger sie schon aus seinen Händen entwendet.

"No problem, brother.", brachte er in seinem besten amerikanischen Akzent hervor, wobei er vor allem das Mädchen, das gerade noch das Fehlen seiner Schuhe bemerkt hatte und nun da sie merkte, dass er Englisch durchaus verstand, beschämt zurückwich, musterte. Der Mann hob eine Hand, ganz so als wollte er nach seinem Eigentum greifen, besann sich dann aber eines Besseren und lächelte gezwungen. "Thank you."
Er schluckte und Hermes machte ein paar Schritte nach hinten. Er hatte absolut kein Interesse daran, das Hab und Gut dieses Mannes zu entwenden, was wollte er bitte mit einer Kamera, aber das konnte der Kerl natürlich nicht wissen und das nervöse Zucken, das in seinem Mundwinkel ausgelöst wurde, als sich der Gott in Bewegung setzte, war es auf jeden Fall wert.
"Alright, get colser together. And don't forget to say cheese", rief Hermes der kleinen Familie über die Köpfe einiger Touristen, die wohl nicht gemerkt hatten, dass hier gerade Kunst entstehen sollte und sorgenfrei durch das Bild gerannt waren, zu. Keiner von ihnen sagte Cheese, aber Hermes schoss das Foto dennoch. Dann warf er einen kurzen Blick auf das grell leuchtende Display der Kamera, schürzte die Lippen und rief.
"It's no good from here, man. Let me get on the other side of y'all." Wieder setzte sich der Gott in Bewegung. Dieses Mal sah es aus, als würde der Mann ihm am liebsten nachsetzen. Doch da Hermes bisher keine Anstalten gemachte hatte tatsächlich vor ihm davonzurennen, blieb er zähneknirschend an seinem Platz stehen und drehte sich, wie der Rest seiner Familie nur um die eigene Achse. "My good sir, it's really not that important, we can…" aber Hermes ließ ihn gar nicht erst zu Ende sprechen. Stattdessen knipste er in Windeseile das nächste Bild.
"What are you talking about, man. It looks great from here. Now give me some big smiles! 'kay?"
Hermes schoss zwei weitere Bilder und ließ seinen Blick erneut über das Display wandern. Tatsächlich waren sie aus diesem Blickwinkel um einiges besser als zuvor, doch das war nicht, was die Aufmerksamkeit des Götterboten weckte. Wenn er genau hinsah und ein wenig reinzoomte, erkannte er im Hintergrund eine Gestalt auf den steinernen Stufen sitzen. Eine Gestalt, die ihm nur allzu bekannt war. Er überbrückte die kurze Distanz zu der Familie und ließ die Kamera ohne ein weiteres Wort in die wartenden Hände des Mannes fallen. "Again, thank you!", rief dieser erleichtert und Hermes konnte sich einen letzten schlechten Witz nicht verkneifen. Er blickte den Mann mit gerunzelter Stirn an, und meinte dann. "Nichts für ungut, aber ich sprech kein Englisch." Dann ließ er sie stehen.

Gekonnt schlängelte sich Hermes durch die Menschenmassen, ohne auch nur einen einzigen von ihnen zu berühren. Als er die Steinstufen, er war sich sicher, dass Hades in bereits bemerkt hatte, erreichte, ließ er sich kurzerhand neben dem Herren der Unterwelt nieder. Sie mussten ein seltsames Paar abgeben. Hades in seinem piekfeinen Anzug und er, ohne Schuhe, dafür aber mit der lockeren Leinenhose und einer Strickjacke, die bereits bessere Tage gesehen hatte.
"Sind wir der ewigen Kämpferei überdrüssig geworden?", fragte er, während er sich zurücklehnte und seinen Onkel aus dem Augenwinkel musterte.




I'm looking for You


➥ SEARCHING FOR: the other side of the coin

Pan
Sehr Alt

FACECLAIM


Michiel Huisman (nur ein Vorschlag, jedoch behalte ich mir ein Veto-Recht bei)

GÖTTLICHE EXISTENZ

[x] Gottheit der Wildnis & der Natur, der Hirten & Herden;
[ ] Halbgottkind von ... 
[ ] Reinkarnation
[ ] Mensch


Deine Kräfte möchte ich dir nicht allzusehr vorschreiben, da du dich am Ende mit dem Charakterwohlfühlen und ihn bespielen können sollst. Natürlich sollten sie allerdings zu der Gottheit passen und ausgewogen sein. Etwas, worauf du dich bestimmt beziehen kannst ist die Panik (immerhin nach Pan benannt), die er in Herdentieren hervorrufen kann, was diese zur Massenflucht und Bildung von Stampeden bewegen kann.


GEMEINSAME GESCHICHTE

Da Pan auf der einen Seite als Wesen "älter als die Götter selbst" auf der anderen Seite aber auch gerne als "Sohn des Hermes" und hinzukommend auch noch als tot dargestellt wird, habe ich beschlossen aus diesen Drei "Varianten" eine zusammenhängende Geschichte zu basteln.

Grob zusammengefasst ist der historische Kontext folgender: (dies ist an sich nur eine Theorie, aber sie ist weitgehend anerkannt) Lange, lange bevor es das inzwischen bekannte Pantheon in Griechenland verehrt wurde, gab es einen "Gott" Namens Pan (nennen wir ihn Ur-Pan), der sich im Laufe der Zeit durch wandernde Religionen etc. in zwei andere Götter aufteilte, nämlich Hermes und den uns jetzt bekannteren Pan. Später wurde der Pan, der zusammen mit Hermes aus dem "Ur-Pan" hervor ging jedoch eher als Hermes Sohn angesehen [da Hermes eine verbreitetere Gottheit war und es nicht zu unwahrscheinlich ist, dass zwar ursprünglich von Ur-Pan auf Hermes, später aber wieder von Hermes auf Pan geschlossen wurde] Außerdem heißt es, dass einst ein ägyptischer Steuermann namens Thamus vor der griechischen Küste eine Stimme gehört haben soll, die ihm sagte, dass der "große Pan gestorben" sei. [Es gibt die Vermutung, dass dies nur ein Missverständnis war, aber es ist der Grund, aus dem Pan häufig tot dargestellt wird]
Hierzu kann man in diesem Video ab 4:25 auch noch mal etwas erfahren
Zeitlich passen diese Geschichten natürlich nicht alle Zusammen, aber ich habe mit den anderen Admins besprochen, dass diese Geschichte, zum Zweck der kreativen Freiheit, und weil es in diesem Forum mehr um das Mythologische und weniger um das Historische geht und es Reinkarnation gibt, okay ist. Also genug trockene Theorie und zur Story.
Ich habe sie mit absicht sehr grob gehalten und nur die wichtigsten Informationen ineingepackt, weil ich dir so viel Freiiraum wie möglich lassen möchte!


Einst, lange bevor Zeus über den Olymp und Hades über die Unterwelt herschte, als Titanen noch durch das Land streiften, gab es Pan. Als Gott der Wildnis und der Natur lebte er in den Bergen Arkadias, auch, als die ersten Götter auftauchten und die Titanen von ihrer Rolle als Herrscher über die Welt befreiten, blieb Pan für sich. In seinen Bergen hatte er wenig Kontakt zu den Göttern und noch weniger Kontakt zu den Menschen und vielleicht ist genau dies der Grund, warum er schließlich verstarb. Was genau das alte Wesen hinwegrafte, weiß vermutlich nur er alleine, denn in seiner abgeschiedenen wilden Natur, war es nicht na ihm großen Kontakt zu anderen Wesen zu suchen. Doch das bedeutete nicht, dass er diese Welt einfach so verlassen und in die Unterwelt einkehren würde. Darum hafftete sich sein Geist an einen jungen Gott, der etwa zu dieser Zeit geboren wurde und in dessen Tatendrang er sich selbst wiederzuerkennen meinte. Dieser Gott, war Hermes. Und als Hermes mit der Waldnymphe Dryope das Bett teilte und sie ein Kind von dem Gott erwartete, war es Pan der als der Sohn des Gottes, an den er sich vor all den Jahren gebunden hatte, wiedergeboren. Auch, wenn er dieses Mal ein paar Eigenschaften seines Vaters mit sich nahm. So scheute Pan seit dem nicht mehr die Gesellschaft anderer, sondern hielt isch vor allem gern in der Gesellschaft des @Dionysos auf.


PROBEPOST

[ ] Ja • [ ] Probeplay • 
[x] Spontane Entscheidung • [ ] Nein


BERÜHMTE LETZTE WORTE

Es freut mich sehr, dass du Interesse an diesem Gesuch hast und bereit warst dir mein Gerede da oben durchzulesen. Deswegen halte ich mich nun auch ausnahmsweise kurz. Wie bereits erwähnt bin ich jemand, der sehr gerne plottet und die Dinge, die einen Charakter ausmachen und antreiben, sowie die Dynamik zwischen zwei verschiedenen Charakteren erforscht. Das bedeutet allerdings auch, dass ich mir eine gewisse Eigeninitiative von meinen Playpartnern wünsche. Bitte ruhe dich nicht auf der Verbindung zu Hermes aus, sondern lasse deinen Charakter andere Bekanntschaften schließen.
Im Großen und Ganzen wäre es das aber auch schon. Mir bleibt also nur zu sagen, dass ich mich sehr auf deine hoffentlich baldige Einkunft hier freue.

STATUS:Reserviert




    

zuletzt bearbeitet 31.01.2023 12:39 | nach oben springen


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